Aktuell sind viele Teile, die es früher als “Überholt” zu kaufen gab, nicht mehr lieferbar. Darum habe ich jetzt mal getestet, wie ein Servo Pumpen Rebuild (Überholung) funktioniert. Als Ergebnis bekommt man ein funktionsfähiges Originalteil.
Überholsatz für den Servo Pumpen Rebuild (wenn lieferbar)
Auch für die Überholung sind natürlich Teile und manchmal Spezialwerkzeug notwendig. Aber wenn es keinen Überholsatz bekommt, kann der Industriehandel meistens auch die notwendigen Lager, Simmerringe und Lager liefern.
Komplette Überholsätze für den Servo Pumpen Rebuild können Sie hier bestellen.
Hier war aber ein Überholsatz verfügbar.
Benötigte Zeit: 3 Stunden und 30 Minuten
GM Servo Pumpen Rebuild (Überholung) Typ Saginaw für Chevrolet viele Fahrzeuge ca. 1975-1987
- Öffnen des Gehäuses
Das Saginaw Gehäuse besteht aus einer dünnen Blechschale, bei der das Pumeninnere durch ein paar O-Ringe hin abgedichtet wird. Um nun die beiden Teile zu trennen, müssen alle Schrauben und Anschlüsse und das Regelventil an der Rückseite entfernt werden.
- Regelventil
Dann noch das Regelventil sowie Feder und Kolben ausbauen und sicher ablegen.
- Innenteil ausbauen
Die eigentliche Pumpe ist aus Gusseisen und mit einem großen O-Ring zum Blechgehäuse hin angedichtet. Eigentlich sollte die Pumpe aus dem Gehäuse heraus fallen. Leider bleibt bei der Testpumpe der O-Ring am Gehäuse kleben und es ist erforderlich, das Gehäuse vorsichtig mit einem Kunststoffhammer zu trennen.
Achtung! bitte das Blechgehäuse nicht verbiegen. - Auch auf der Rückseite
Hier die eingelegten O-Ringe abnehmen.
- Pumpenantrieb freilegen
Der Pumpenkern mit den Schaufeln liegt hinder dem eingesetzten Deckel an der Rückseite des Gussgehäuses. Um hier den Deckel zu lösen, muss dieser heruntergedrückt und der Spannring entfernt werden. Hierzu verwende ich ein Werkzeug, was ich für die Automatikgetriebe nutze.
- Pumpenwelle ausbauen
Ist der Decke entfernt, können nun die Einzelteile der Pumpe aus dem Gehäuse genommen werden. Hier unbedingt schauen, dass die Teile nicht durcheinander geraten. Auch die Position der Platten des Pumpenrads bitte genau notieren!
- Klemmring entfernen und Welle ausbauen
Die Welle ist noch mit einem Sprechring gesichert. Wenn der Ring gelöst wurde, können alle Teile demontiert werden. Danach kann die Welle aus dem Gehäuse gezogen werden.
- Dichtungen demontieren
Nachdem nun die Pumpe aus dem Gehäuse ist, kann der Simmering und die alten O-Ringe alle entfernt werden.
- Buchse und Teile prüfen
Sind alle Teile aus dem Gehäuse, so sollte geprüft werden, ob die Flächen der Pumpenteile ok sind und die Lagerbuchse an der Welle ausgetauscht werden muss.
Bei dieser Pumpe waren alle Flächen und Teile glatt und sauber und ich habe nur die Buchse für die Hauptwelle aus dem Überholsatz ersetzt. - Zusammenbau
Nachdem ich das Laufspiel geprüft habe, wurde von mir die Welle wieder entfernt und der vordere Simmering montiert. Nicht vergessen, die Lauffläche des Simmerings etwas einzuölen.
- Wieder alle Teile richtig montieren
Mit etwas Öl habe ich dann alle Teile in der umgedrehten Reihenfolge in das Gussgehäuse wieder eingebaut und den Deckel mit dem Spannring montiert.
- Dichtungen am Gussteil montieren
Bevor das Gussteil wieder in das Blechgehäuse zurückgeschoben wird, müssen noch alle Dichtungen montiert werden.
Hierbei auf die Stärke der Dichtringe achten!
Bei meinem Überholsatz sind zwei verschiedene Stärken von O-Ringen mit dabei. Nach einem kurzen Test, wie weit die Ringe über die Kante schauen, habe ich mich für die dickeren Ringe entschieden.
- O-Ringe Montieren
Mit etwas Vaseline werden die O-Ringe für die finale Montage am Gussgehäuse positioniert.
- Gehäuse Zusammenbauen
Damit die Pumpe wieder sauber in das Blechgehäuse rutscht habe ich die Wandung mit etwas Hydrauliköl eingeölt.
Beim Zusammenstecken darauf achten, dass die O-Ringe nicht verrutschen und die Position der Verschraubungen vom Gussteil und dem Gehäuse über einander passen! - Beide Teile wieder verschrauben
Mit den Teilen, die wir am Anfang abgebaut haben, wird die Pumpe wieder zusammengehalten. Hier ist es wichtig, die Verschraubungen nicht zu festzuziehen. Sobald das Blechgehäuse den O-Ring komplett zusammen drückt, ist es eigentlich schon zu spät. Am besten “schwimmt” das Blechgehäuse auf den O-Ringen.
- Etwas Lack zum Schluss
Ich empfehle es, die Pumpe erst nach der Montage zu lackieren. Damit bleiben die Dichtflächen bei der Gehäusemontage frei von Farbe und die Ringe “kleben” beim Zusammenbau nicht fest.