Fast vergessen aber immer treu, so ist der von 1953 bis 1973(2100) und 1973 bis 1986(2150 +Elektro) verbaute original 2-Fach Vergaser eine stille solide Lösung für alle die möchten das Ihr US-Car-Oldtimer zuverlässig und Benzin sparend funktioniert.
“Hau den 2-Fach Vergaser runter, dann macht der Motor richtig Leistung”
Nun, diese Aussage führt leider ohne den Motorcraft 2V – 2100-2150 Vergaser nicht immer zum gewünschten Erfolg.
Im Gegensatz zu den Zubehörvergasern von Holley, Edelbrock und Co., ist der Motorcraft 2V – 2100-2150 Vergaser eine kostengünstige Lösung für den Alltag. Sollte dein Motor noch so einen Vergaser haben lass ihn bitte dort, wo er ist. Wechselst du auf einen 4-fach Vergaser, solltest du einige weitere wichtige Änderungen vornehmen.
Wurde dein Motor ab Werk mit diesem Vergaser ausgeliefert (beim Mustang 66-79 war der sehr oft verbaut) so macht es evtl. wieder Sinn darauf zurückzuwechseln.
Drehmoment satt
Der Motorcraft 2V – 2100-2150 Vergaser macht Drehmoment und keine PS, aber genau das ist der Punkt, der bei vielen “Tuningaktionen” in die falsche Richtung läuft. Mehr PS bedeuten meistens auch weniger Drehmoment.
Ein bekannter Rennfahrer hat den Unterschied wie folgt beschrieben:
PS sagt aus, wie schnell du die Mauer triffst, Drehmoment wie weit du die Mauer mitnimmst.
Im normalen Betrieb ist also für ein schweres Auto Drehmoment sehr wichtig. Genau dies liefert der Motorcraft 2V – 2100-2150 Vergaser sehr zuverlässig. Weniger Drehzahl und dafür mehr Kraft reduziert auch den Verbrauch. Es ist nicht nur die Vergasergröße, die bei dem 2100er von 190-424 CFM ausgeliefert wurde, sondern auch das verbaute PowerValve, was später übrigens in ähnlicher Form von Holley übernommen wurde. Beides sorgt zusammen mit dem damals (1953) revolutionären Venturi-System für eine saubere Gemischaufbereitung in einem für die Straße sinnvollen Drehzahlbereich. Die geringe Anzahl an Bauteilen sorgt dazu noch für einen unempfindlichen Betrieb.
Welche Größe hat mein 2-fach Vergaser?
Der 2100 und der 2150 wurden in folgenden CFM Größen gebaut.
- 0.98 = 190 CFM
- 1.01 = 240 CFM
- 1.02 = 245 CFM
- 1.08 = 287 CFM
- 1.14 = 300 CFM
- 1.21 = 351 CFM
- 1.23 = 356 CFM
- 1.33 = 424 CFM
Die Vergaser wurden ab Werk am Gehäuse mit einer Markierung versehen. Diese Markierung gibt Aufschluss darüber welches Setup (Düsen, Powervalve und Booster) verbaut wurden. Die Markierung ist seitlich am Schwimmergehäuse und zeigt mit der ersten Zahl aus der Tabelle die entsprechende CFM Größe.
Auch ein kleines Blech mit der OEM Vergasernummer an der Schwimmerkammer zeigt, welche Teile verbaut sind. Diese Nummer ist leider nicht immer erhalten geblieben. Für die Auswahl des richtigen Überholsatzes ist Sie aber sehr wichtig.
Hier habe ich mal eine Überholung eines C7DF Autolite (Baugleicher Vergaser) beschrieben.
Alternativen zum originalen Motorcraft 2V – 2100-2150 Vergaser
Aktuell gibt es einen Hersteller, der einen Typ dieser Baureihe sauber und preisgünstig neu aufgelegt hat.
Für etwas mehr als normal ein Überholsatz kostet, bekommt man dort einen komplett neuen Vergaser.
Ein Test mit einem 76 Ford Country Squire hat gezeigt, dass selbst die für einen Motor mit allen originalen Vakuum-Anschlüssen alles so weit passt. Ein direkter Austausch OEM gegen den “Nachbau” war ohne weiteres möglich.
Der originale Vergaser sollte eigentlich überholt werden, da offenbar die Innereien seit 1976 etwas gelitten hatten.
Nach dem “Tausch” war auch gleich zu beobachten, dass der Motor wieder ohne schütteln seidenweich lief.
Hallo,
sehr interessanter Beitrag !
Kannst du eine Bezugsquelle für so einen Nachbau nennen ?
VG
http://www.carpartsagency.de hat eigentlich immer welche auf Lager.
Ebay, da hab ich ihn auch gekauft. Eingebaut, funktioniert.
Hallo Doc Snyder,
Ich habe einen Windsor Bj 1991 mit EFI Einspritzung. Leider läuft der von einer Minute auf die andere im Standgas nicht mehr “rund”. springt an, während der Fahrt keine Probleme, aber im Standgas beim anlassen nur 500-600 U-min so das beim Gang einlegen der Motor abgewürgt wird oder aber nach kurzer Fahrt im Standgas auf 1300 – 1400 U/min. Kerzen sind dann total verrußt. Ich habe schon den Luftmassenmesser, das AGR Ventil, Drosselklappensensor, Lambdasonden, MAP Sensor ect. getauscht Unterdruckschläuche sind auch relativ neu und auch dicht.
Was könnte noch die Ursache dafür sein ?
Im Vorab danke für Deine Hilfe
Hi, das kann unterschiedliche Ursachen haben.
Ich vermute mal das, der zu fett läuft.
Prüfe mal folgende Punkte:
– Fehlercode Steuergerät
– Temperatursensor (ist der Effekt nur im Kaltstart oder nur bei Betriebstemperatur?)
– Sind die Kerzen gleichmäßig schwarz oder unterschiedlich?
– Sind die Katalysatoren noch vorhanden, wenn ja wie alt und noch durchlässig?
– Hast du evtl. ein Vakuumleck in der Ansaugbrücke?
– Sind alle Schläuche dicht?
– Welchen Benzindruck hat der Motor bei nur Zündung und dann nochmal messen, wenn der Motor läuft.
Mit diesen Daten kommen wir der Ursache näher.
Läuft definitiv zu fett anhand des Kerzenbildes.
Wenn ich Ihn kalt anlasse dann läuft er nur auf 600 U/min, auf Betriebstemperatur auf 1300U/min.
Die Kerzen sind gleichmäßig Schwarz, also total verrußt,
Kat ist keiner drin, jedoch die Lambdasonden direkt im Auspuff,
Kein Leck, alles schon mit Bremsenreiniger abgesprüht, ergibt keine Änderung der Drehzahl. Unterdruckschläuche sind neu.
Benzindruck habe ich noch nicht gemessen, muss erst mal schauen wie ich das hin bekomme.
Temperatursensoren müssten heute oder morgen kommen, die wollte ich eh tauschen.
Es gibt doch auch noch einen Drucksensor/dose für den Benzindruck, wie sieht diese aus bzw. wo sitzt diese ( evtl. hast Du ein Bild davon.
Steuergerät auslesen, da hab ich noch keinen Anschluss dafür gefunden.
Gruß Robert
Hi, Steuergerät lesen macht eh nur Sinn, wenn die Check Engine Lampe an ist.
Irgendwie scheint das nach einer/mehreren defekten Einspritzdüsen zu klingen.
Zieh mal die Einspritzdüsen raus und schalte dann mal die Zündung ein ohne zu Starten.
Normal sollten da alle Düsen mit Benzindruck “dicht” bleiben. Wenn da eine oder mehrere am Tropfen sind, hast du die Ursache gefunden.
Um den Druckregulator zu testen musst du mal am Fuel_Rail schauen. Da ist ein Ventil was ausschaut wie von einem Reifen (mit Kappe). Da einfach die Druckuhr anschließen und testen.
Dort sizt hinten auch der Regulator.
Solle ähnlich wie dieser hier aussehen: